Der Weihnachtssong-Contest

Der Weihnachtssong-Contest

In der Jury, da saßen beisammen

Zwei Sänger mitsamt ihren Flammen.

Ein Jüngling trat als vor sie hin

zu singen ein Lied, dessen Sinn

sich ergibt aus jenem alljährlichen Fest

wie er fand, und zwar ein Lied von Protest.

Ja, ein Weihnachtsprotestlied begann er zu singen

Hier von wegen Besuchsstress und als diesen Dingen,

von Freude über das zwölfte Paar Socken,

vom lauten Getöse der Weihnachtsglocken,

und - hier unterbrach ihn die Jury verstört.

Die Juroren waren nicht etwa empört

vom Inhalt. Nein. Die Strapse, die roten

waren"e;s, die ihnen Erstaunen boten.

Zwar trug der Jüngling einen weißen Bart

und sah aus wie Sankt Niklas auf Pilgerfahrt.

Wär da nur nicht sein nackiger Hintern-Protest

Der passte so gar nicht zum heiligen Fest.

Drum baten sie ihn, das Gesäß zu verhüllen

und erneut ihr Gehör durch Gesang zu befüllen

mit festlicher Weise, statt protestierendem Marsch.

Der Jüngling erwiderte bockig und barsch,

der nackige Popo sei überaus wichtig

und für die Gesamtkonzeption unverzichtig.

"UnverzichtBAR", korrigierte ihn da ein Juror

Ihm mangelte wohl an Jurorenhumor.

Da schmollte der Jüngling und zupfte am Barte

sich erstens, und kratzte sich zweitens die Schwarte

und pupste drittens die vierte Strophe

grad so wie es üblich war, damals, am Hofe

Fürst Nikolausens, auch Pupser genannt,

dem Blähungspapst aus dem Hause Krokant.

Den gordischen Furzknoten schlug er entzwei

Als Preisgeld bekam er ein Schüsselchen Brei

Warum? Das weiß niemand, doch eins ist bekannt:

Der Fürst wurd´ gerädert, und später verbrannt.

Und so pupsen zur Weihnacht bis heut aus Protest

Die fürsttreuen Sänger bei jedem Contest.

© Fey & Genähr

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