Der ungückliche Schneemann
Im tiefsten Schnee, den man je kannte
und den man deshalb Tiefschnee nannte,
tauchte einst ein Tiefschneetaucher.
Dieser war ein Endverbraucher
Handgeformter Schneetauchflossen
Aus Vliesflanell von Flusswalrossen.
Er durft sich also glücklich nennen.
Vorbei wars mit verschwitztem Rennen.
So taucht er grade höchst gemütlich
Richtung Pi mal Daumen südlich,
Da hörte er von Schneemanns Pech
Und von dem Drama mit dem Blech,
Das gar zu lang die Sonne sah
Und das des Schneemanns Schutzblech war.
Es rief den Taucher: Hilf, er schmilzt!!
Und wenn Du mir nicht helfen willst,
Dann ist’s des netten Schneemanns Ende.
Ach, gib ihm doch die Sonnenblende
von deiner Tiefschneetaucherhaube.
Und gib sie rasch, denn, ach, ich glaube,
Sonst wird Herr Schneemann eine Pfütze.
Ich wär nur noch als Kehrblech nütze.
Wem nutzt ein Schutzblech, das nicht schützt?
Und wem die Pfütze, die nicht pfützt?
Schneemann und ich wir waren glücklich
Und, das beton ich hier ausdrücklich,
Wir warn ein Schneeblechschutzmannpaar.
Was immer das auch ist. Für wahr!
Wir lebten still in unserm Glück.
Nun taut´s dahin so Stück für Stück...
Doch da! Seht all! Der Taucher tauchte auf!
Und läuft sogleich im Dauerlauf,
Den armen Schneemann zu erretten,
Die schmelzgefurchte Haut zu glätten
mit seiner Tiefschneesprühkanone.
Doch, ach, er sprüht im falschen Tone
Und lässt den Schneemann besch zurück.
Nein - dieser Schneemann hat kein Glück!
© Fey & Genähr
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