Die Taube

Heldenpause











Die Taube

Der Herbst war kalt, der Wind blies rau,
Ich stand allein im Regen.
Sie war so dünn, sie war so grau,
So kam sie mir entgegen.

Sie war so grau, sie war so dünn,
Und ihre Flügel hangen.
Da warf ich ihr zwei Krümel hin,
Die fraß sie mit Verlangen.

Dann guckte sie und sah empor
Mit hungervollem Blicke,
Und ich kam mir ganz knausrig vor
Und gab ihr größ´re Stücke.

Das ging so fort, sie schaut´ und gurrt´.
Ich gab die Krümmel alle,
Und aus der magren Taube wurd´
Bei Zeiten eine pralle.

Und dann, als sie das letzte Stück
Aus einer Fuge kratzte,
Kam sie heran und voller Glück
Sah sie mich an und platzte.

© Marc Fey

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